Aus der Not geboren
- eine kleine Bauernstube aus Wirsberg

Ein Fotobericht von Sigi Ulbrich - Seite 4-4

   

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Schaut man sich die Stube von außen an, muss man sie als wirklich sehr rustikal bezeichnen. 

Außer den Fensterläden ist sie aus absolut rohem unbearbeitetem Holz. Kaum geglättet. Aber macht das nicht gerade ihren Charme aus? Die dicke Bodenplatte - mit dem großen Asteinschluss
in der „Guten Stube“ - ist bereits an der linken Seite gerissen. Zum Glück ist dieser Riss noch lokal und zieht sich nicht durch das ganze Gehäuse. Schaut man auf die Unterseite der Stube, sieht man deutlich, wie der Riss beim Logo stoppt. 

Ob ein Papieraufkleber ihn dauerhaft bremsen kann? Ich hoffe es. Unübersehbar sind die relativ dicken Nägel, mit denen das Gehäuse zusammengehalten wird.

Made in Bavaria! War die Situation 1947 wirklich noch so unklar, dass man in Wirsberg von einem Staat Bayern geträumt hat? Nun, mittlerweile wird man auch dort wissen, dass ein Made in Germany realistischer gewesen wäre.

Aber wie klar und deutlich man die Papierlogos und die Stempel noch lesen kann. Von den Wirsberger Werkstätten ist heute nichts mehr zu finden, aber wenigstens gibt es den Berufsverband auch heute noch in München. Ich liebe Beständigkeit, die für mich ja nicht Stillstand, sondern Sicherheit bedeutet.

Das Gehäuse, die Möbel, aber auch der Umkarton
sind mit Herzen und Ähren bemalt, bzw. dekoriert. Besonders die Ähren sind auffallend. Was auf dem ersten Blick wie eine stilisierte Blume aussieht, z.B. in der Krone des Kachelofens und um den Spiegel der Frisierkommode herum, findet sich als Ähre auf dem Gehäuse wieder. Auch Herzen sind zu einer „Blume“ zusammengefasst.

Hier noch einige „ technische
“ Daten der Wirsberger Stube, wenn nicht anders angeben B x T x H in cm:

Wie immer bei mir, haben neben den menschlichen, bzw. puppigen Bewohnern, auch Hund und Katze und vor allen Dingen eine kleine Schildkröte in der Stube Einzug gehalten.

Mein Mann hat für die Stube eine schöne Staubschutzhaube machen lassen. Diese Kästen sind zwar recht teuer, aber geben auch beinahe zu 100 % Staubschutz. Doch ich nehme sie vor allen Dingen auch, damit die klitzekleinen Dinge nicht irgendwann einmal herausfallen und auf nimmer wiedersehen im Staubsauger verschwinden. 

Ein reizendes Stübchen - auch wenn es zum Spielen absolut nicht geeignet war.

Die kleine Kuhnstube in der Holzkiste daneben ist beleuchtet. Das fand ich natürlich sehr viel schöner. Als dann vor einiger Zeit noch ein kleines drittes Stübchen in diese Ecke kam, nahm ich das „Problem“ in Angriff. Ich kaufte klitzekleine Lichter- ketten mit Batterie und LED-Technik. Jetzt gibt es keine dunklen Ecken mehr in unserem Wohnzimmer. Die Batterien halten ewig mit diesen LED-Ketten.

So schön:

Was auf alle Fälle nicht unerwähnt bleiben sollte, ist: Fritz Boehner erhielt 1956 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

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