Aus der Not geboren
- eine kleine Bauernstube aus Wirsberg

Ein Fotobericht von Sigi Ulbrich - Seite 2-4

   

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Wann immer ich eine dieser Stuben sah, die Einrichtung war gleich. Nur die Gardinen und Kissen unterschieden sich in Farbe, Material und Muster. 

Diese waren manchmal schon ungewöhnlich für so kleine Stuben. Ganz selten einmal konnte man die liebevolle Hand einer früheren Besitzerin erkennen. Das fand ich sehr verwunderlich. Doch als ich meine Stube bekam und den Deckel der hübsch bedruckten Schachtel öffnete, kam die Erklärung dafür:

Die Möbelchen sind festgeklebt, und zwar 1947 mit einem Kleber, der sicherlich noch voller Schadstoff war, dafür aber richtig geklebt hat und dies eben auch nach 70 Jahren noch tut.

Voller Freude schrieb ich meinen Freundinnen von diesem Kauf und ... Überraschung!! Stefanie Ludwig schrieb zurück. „Ich habe auch eine“. Natürlich wollte ich Näheres darüber wissen. Doch viel konnte sie mir nicht berichten. 

Nach Erzählungen ihrer Mutter hat ihr Vater Ende der 40er Jahre diese Stube von einem Klienten als Bezahlung erhalten. Sie erinnerte sich, dass sie diese Stube hin und wieder mit Ihrer Mutter zusammen angeschaut hatte. Gespielt hatte sie aber nicht damit.

Nun, dass ging ja auch nicht. Die Stube ist nicht dafür geeignet. Leider steht sie gut verpackt ganz hinten bei Ludwigs auf dem Speicher. Aber, welche Freude, Steffie hat ganz uralte (1975) Fotos gefunden und ich darf sie hier zeigen. Sie haben zwar in den über 40 Jahren gelitten - zeigen Alterserscheinungen, aber ... aber mein Mann und „Fotobearbeitungskünstler“ hat sie mit etwas Geduld und Photoshop zu einem Foto - zu einer Doppelstube - zusammen geführt. 

Das hat er toll gemacht - finde ich.

Gleich beim herausnehmen entdeckte ich die drei Fenster mit den bemalten Fensterläden. Mein Mann konnte sich diese Chance nicht entgehen lassen und er machte sofort eine seiner beliebten „Guckste nur“ Aufnahmen. 

Der Mini-Edi mit dem blauen Hütchen - ein Geschenk meiner Freundin Jutta - zog für das Foto in die Stube ein. 

Nun bin ich ja nicht für gar so viel rosa Puderzucker, aber hier muss man einfach sagen: „Oh wie süß“.

Aus dem ersten Probestehen mit dem „Maß aller Dinge“ - einer Edi-Puppe - wird ein Dauerzustand. Der Hutträger zog hier ein - doch, es tut nicht gut, dass der Mensch allein sei. Er benötigt eine Frau

Ich kleidete ein kleines nackiges Edilein an meinem Küchentisch ein.

Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden. Mittlerweile habe ich auch einen Trick raus, wie das Oberteil gefälliger wird. Doch das ist sowieso vollkommen egal. Das wirklich allerschönste ist doch der Besen. So einen klitzekleinen Besen habe ich noch nicht wieder gesehen. Ich habe ihn einmal von Gabo Richter bekommen. Zu gern würde ich mehr über die Herkunft dieses Besens wissen - aber einmal mehr: 

Nichts Genaues weiß man nicht!

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