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Als sich vor vielen Jahren aus den ersten Puppen der Klassik Kollektion von Schildkröt und meinen Puppen aus der Kinderzeit so nach und nach eine kleine Sammlung von Celluloidpuppen entwickelte, träumte ich von einer Puppe. Eine Eierliesel hätte ich zu gern gehabt. 

Doch dieser Traum erfüllte sich erst sehr viel später. Zwischen 400 und 500 DM sollte ein „liebes Lieschen“ damals kosten. Nur 17,5 cm groß und soooo teuer. Heute muss ich darüber lachen. Trägt sie ein schönes Eierkleid, ist ihr Make-up gut erhalten, so sind 300 Euro schnell zu. Die Cellba-Puppen haben auch heute noch ihren Preis.

Meine allererste Liesel habe ich auf einer Oktoberreise 2002 im Süd-Schwarzwald in Freiburg auf dem Trödelmarkt am Messegelände gekauft. 

Sie kam als kleiner Nackedei zu mir. Sie hatte sich vor der gleißenden Sonne zwischen einer großen Kaffeekanne und einem Teddy versteckt. 

Zum Glück waren wir früh da, so hatte sie noch keinen Hitzeschaden genommen.

Kaum hatten wir sie in unser Quartier gebracht, fuhr ich wieder nach Freiburg und kaufte Häkelnadel und Garn. Ich war so auf weiß und hellblau fixiert, dass ich in Ermangelung farblich passender dünner Wolle, ganz dickes Baumwollgarn nahm. Ich ärgere mich noch heute darüber, habe sie aber dennoch in diesem Kleidchen belassen. 

Da ich es noch nicht besser wusste - ich hatte ja keinerlei Vergleichsmöglichkeit - wurden meine Eierwärmer so groß, dass wir ganz normale Eier in ihnen warm halten konnten. 

Die Wirklichkeit sieht ja ein wenig anders aus. Ein Lieschen im Originalkleid hat 6 klitzekleine Eierbehälter unter dem Rock. In diesen kleinen Körbchen kann man aber höchstens ein Wachtelei wärmen. 

Wenn ich unseren Frühstückstisch so richtig schön eindecke, dann kenne ich nichts, dann kommt Lieschen auf den Tisch und tut ihre Arbeit.

Die Eierliesel ist 17,5 cm hoch. Sie wurde in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hergestellt. Sie fällt in die Kategorie der Steifbeinpuppen.

Sie hat einen kurzen untersetzen Körper, eine stark ausgeprägte drollige Frisur und die zur Seite blickenden Augen, die ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Comicfigur geben. Eben den Googly-Augen
 Mit einer gewissen Ähnlichkeit zu einer Comicfigur. Da die Augen gemalt sind, erscheinen Sie nicht so ausgeprägt wie die großen Glasaugen ihrer prozellanenen Schwestern.

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