Die besondere Puppe

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Von Eierlieseln und ihren Kolleginnen

Lange Jahre war ich der Meinung, dass es nur die Puppe mit den „gemischten“ Händen gibt. 

Ich kannte sie eben nur mit der linken Sternenhand und dem rechten Fäustchen mit abgestrecktem Daumen und Zeige- finger - ähnlich der Babyhand. 

Nun habe ich in dem Buch „Im Zeichen der Nixe Band 2: Cellba-Puppen“ von Hermine Reichart gelesen, dass es auch Puppen dieses Typs mit zwei Sternenhänden gibt. 

So lernt man halt immer wieder etwas dazu und muss eben vermeintliche Tatsachen revidieren.

Die Eierliesel steht auf zwei recht großen Füßen. Diesen verdankt sicherlich so manche Puppe, dass sie immer noch einen guten Eindruck macht und wenig Blessuren hat.

In eben diesem Buch wird auch erwähnt, dass die Eier-Kleider von Frauen in Heimarbeit gehäkelt wurden. Das hatte ich mir zwar auch so gedacht, aber es ist schön, wenn man seine Annahme bestätigt sieht.

Keine Erklärung jedoch findet sich zur Namensvergabe. Bei Cellba wurden den Puppen selten Namen gegeben. Neben der Helga (1937, mit den Affenschaukeln), dem Gretchen (1939, mit dem Haarkranz), gibt es bis in die 50er Jahre hinein nur noch die Eierliesel mit Namen.

Etwas unklar für den Forscher und Leser steht in dem bereits erwähnten Buch von Hermine Reichart - ich zitiere wörtlich:

Die Stehpuppe „Eierliesel“ mit den steifen Beinen, den Schielaugen und dem gehäkelten Eierrock erscheint später ohne Namen. 
Die Liesel von 1958 ist eine ganze andere Puppe: Sie hat bewegliche Arme und Beine, einen schlanken Körper und trägt eine Kunsthaarperücke. Weitere Namen werden bis in die späten 50er Jahre nicht vergeben.

Es darf also gerätselt werden. Ich habe nur eine - zugegeben - sehr schwache Erklärung.

Im Jahr 1867 schuf der österreichische Maler Johann Michael Neder (* 29. April 1807 in Wien; † 30. September 1882) das Werk <„Eierliesl“ ein altes verwitwetes Weiberl.> 

Wir haben es 2008 auf einer Kunstauktion gesehen und weil mich natürlich der Name so gefreut hat, hat mein Mann das Bild für mich fotografiert. 

Doch seien wir einmal ehrlich, einen echten Zusammenhang zwischen diesem verbittertem Gesichtsausdruck und dem lustigen Cellba Lieschen kann man so recht nicht erkennen.

Gezeichnet ist die Eierliesel mit DRP, Germany und der alten Nixe

Wer sich nun fragt: 

Wie kommt die Nixe auf die Puppen?

Dem sei folgendes mitgeteilt: 

Baurat Heinrich Schöberl und Otto Becker (bis dahin tätig bei der „Rheinischen“) gründeten 1924 die Cellba, Celluloid- warenfabrik Babenhausen.

Im Familienwappen der Schöbels erscheint die Nixe gleich zwei mal. Sie wird ihm sehr viel bedeutet haben.

Hermine Reichart schreibt dazu auf Seite 27 ihres Buches:

Sie taucht in die Fluten und entsteigt dem Wasser unbeschadet, schön und faszinierend < ...... > 

Als Erkennungsmerkmal der Cellba-Puppen ist die Nixe also nicht zufällig gewählt, denn zu den besonderen Eigenschaften des Kunststoffes Zelluloid, dem Material aus dem die Cellba-Puppen lange Zeit hergestellt wurden, gehört ebenfalls die Unempfindlichkeit gegen über Feuchtigkeit und Wasser.

Das mag z.Z. als Begründung reichen, eine bessere fällt mir im Augenblick leider auch nicht ein.

Mein Cellba-Katalog stammt von 1939 - es gab dieses Liesels 1939 also noch.

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