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Von Eierlieseln und ihren Kolleginnen |
Lange Jahre war ich der Meinung, dass es nur die Puppe mit den „gemischten“ Händen gibt. Ich kannte sie eben nur mit der linken Sternenhand und dem rechten Fäustchen mit abgestrecktem Daumen und Zeige- finger - ähnlich der Babyhand. Nun habe ich in dem Buch „Im Zeichen der Nixe Band 2: Cellba-Puppen“ von Hermine Reichart gelesen, dass es auch Puppen dieses Typs mit zwei Sternenhänden gibt. So lernt man halt immer wieder etwas dazu und muss eben vermeintliche Tatsachen revidieren. |
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Die Eierliesel steht auf zwei recht großen Füßen. Diesen verdankt sicherlich so manche Puppe, dass sie immer noch einen guten Eindruck macht und wenig Blessuren hat. |
Keine Erklärung jedoch findet sich zur Namensvergabe. Bei Cellba wurden den Puppen selten Namen gegeben. Neben der Helga (1937, mit den Affenschaukeln), dem Gretchen (1939, mit dem Haarkranz), gibt es bis in die 50er Jahre hinein nur noch die Eierliesel mit Namen. Die Stehpuppe „Eierliesel“ mit den steifen Beinen, den Schielaugen und dem gehäkelten Eierrock erscheint später ohne Namen. |
Es darf also gerätselt werden. Ich habe nur eine - zugegeben - sehr schwache Erklärung. Im Jahr 1867 schuf der österreichische Maler Johann Michael Neder (* 29. April 1807 in Wien; † 30. September 1882) das Werk <„Eierliesl“ ein altes verwitwetes Weiberl.> Wir haben es 2008 auf einer Kunstauktion gesehen und weil mich natürlich der Name so gefreut hat, hat mein Mann das Bild für mich fotografiert. Doch seien wir einmal ehrlich, einen echten Zusammenhang zwischen diesem verbittertem Gesichtsausdruck und dem lustigen Cellba Lieschen kann man so recht nicht erkennen. |
Gezeichnet ist die Eierliesel mit DRP, Germany und der alten Nixe.
Wer sich nun fragt: Wie kommt die Nixe auf die Puppen? Dem sei folgendes mitgeteilt: Baurat Heinrich Schöberl und
Otto Becker (bis dahin tätig bei der „Rheinischen“) gründeten 1924 die
Cellba, Celluloid-
warenfabrik Babenhausen.
Hermine Reichart schreibt dazu auf Seite 27 ihres Buches: Sie taucht in die Fluten und entsteigt dem Wasser unbeschadet, schön und faszinierend < ...... > Als Erkennungsmerkmal der Cellba-Puppen ist die Nixe also nicht zufällig gewählt, denn zu den besonderen Eigenschaften des Kunststoffes Zelluloid, dem Material aus dem die Cellba-Puppen lange Zeit hergestellt wurden, gehört ebenfalls die Unempfindlichkeit gegen über Feuchtigkeit und Wasser.
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Das mag z.Z. als Begründung reichen, eine bessere fällt mir im Augenblick leider auch nicht ein.
Mein Cellba-Katalog stammt von 1939 - es gab dieses Liesels 1939 also noch. |
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