Die besondere Puppe
Hier können auch Sie Ihren Schatz vorstellen

Einführung

Kolonialpuppen aus dem Hause Schildkröt

Mambi und Wumbi ein erfolgreiches Paar der 30er, 50er, 80er Jahre bis hin in das Heute

Anfang des letzten Jahrhunderts, auf dem Höhepunkt der Kolonialherrschaft war der Wunsch nach ein wenig Exotik in den eigenen Vierwänden und die Neugierde der Daheimgebliebenen auf ferne Länder und ihre Bewohner ganz enorm. 

Nicht nur die alten Kaufmannsfamilien in Hamburg, schmückten ihre Häuser mit Trophäen aus Afrika, Asien und Südamerika. Die Erzählungen der Rückkehrer und der Seeleute drangen bis nach Thüringen, Nürnberg und natürlich auch nach Mannheim vor. 

Die ersten „Neger“*) und „Mulatten“*) findet man 1908 im Schildkröt Katalog. Dabei handelt es sich jedoch eher um Figuren denn Spielpuppen. Diese kamen in den 30er Jahren in die Produktion. Erst als Bebi 1925 und später als Puppen mit dem typischen Gesichtsausdruck und der krausen Haartracht der afrikanischen Ureinwohner - als Modell 1930. Aus diesem Puppentyp wurde in den 50er Jahren der stolze Krieger Wumbi und seine Schwester Mambi.
        

 *)

In unserer aufgeklärten Zeit sehen wir mit dieser Bezeichnung die Menschenwürde verletzt. Aus diesem Grunde sind solche Begriffe im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr enthalten. Wer dennoch von Negern, Negerpuppen spricht, ist nicht nur gedankenlos sondern auch. respektlos. Auch die Firma Schildkröt-Puppen benennt ihre Puppen heute nicht mehr so! 

In einem Händler-Katalog
Händler-Katalog aus den 30er Jahren - er ist leider nicht datiert
aus den 30er Jahren - er ist leider nicht datiert, gibt aber die Neuerung der Anker (1934 wurde das Patent angemeldet) bekannt – ist ein Bild der Puppe „Modell 1930“. Unter der Artikelnummer 1093/g wird wie folgt aufgeführt:

„Puppen mit beweglichem Kopf, braun in Gala, mattiert, Glasaugen“

Diese Puppe hatte damals - das Duzend - 61,40 gekostet. Also 5,12 das Stück. Es werden Reichmark gewesen sein. 

Zu einer Zeit, als die hohe Arbeitslosigkeit langsam zurück ging, ein Stahlarbeiter 78,3 Reichspfennig in der Stunde verdiente, arbeitslose Jugendliche für 2 Reichmark am Tag öffentliche Arbeiten entrichten mussten und die Renten gerade auf 16,22 Reichsmark im Monat !!! reduziert wurden, eine unvorstellbar hohe Summe für eine Puppe. Dennoch wird es Menschen gegeben haben, die diese für ihre Töchter gekauft haben - sonst hätten wir sie ja heute nicht in unseren Sammlungen. Wir haben sie vielleicht für 100, 200 oder gar 300 € gekauft. Doch das steht in keinem Verhältnis zum damaligen Preis.

Vier dieser exotischen Puppen möchte ich Ihnen hier vorstellen. Bitte klicken Sie auf den jeweiligen Puppen-Knopf zu den einzelnen Puppen:

Modell 1930
27½ cm
Modell 1930
22½ cm
Ma-Wu-mbi
34 cm
Mambi
34 cm

Die von mir hier vorgestellten Puppen sind ganz besonders gelungene Exoten-Puppen von Schildkröt. Die Firma Schildkröt-Puppen ist die älteste noch immer ausschließlich in Deutschland produzierende Puppenfabrik. Sie ist einer der letzten Garanten für die Aussage „Qualität aus Deutschland - Made in Germany. 

Seit über 80 Jahren gibt es diese ethnischen Puppen aus dem Hause Schildkröt. Wenn sie heute auch nicht mehr aus Mannheim kommen sondern, nach einer kurzen (ca. 10 Jahre) Zwischenstation in Kaufbeuren seid 1993 im thüringischen Rauenstein beheimatet sind.

Im Firmenmuseum können Sie die Modelle aus den 30er, 50er und 80er bis heute Jahren bewundern.

Sie können die Veränderungen, die diese Puppen im Laufe der Jahre genommen haben, verfolgen. 

Auch heute noch sind die Mambi und Wumbi Puppen im Programm. Mambi und Wumbi im afrikanisch nachempfundenen Baumwoll Outfit, in Gala, Wumbi wie vor 50 Jahren als Seppl in Lederhose und Mambi im Dirndl um nur einige Ausführungen
Schildkröt-Katalog (Auszug)
zu nennen.

Das allerschönste aber ist, Sie können im Museums-Shop (natürlich auch im heimatlichen Fachhandel) diese Puppen der Klassik Kollektion erwerben und so Ihre persönliche Sammlung vervollkommnen. 

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