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Einen wirklichen Schatz habe ich in einer Vitrine mit Spielzeug für die Straße entdeckt. Neben Tanklaster, Sandeimer und Boccia-Kugeln liegt ein hölzernes Schwert. Schauen Sie bitte genau hin - sehen Sie darin auch den Rührer, mit dem im Waschzuber die große Wäsche gedreht wurde? Im Ausstellungsführer wird dieser „Rührer“, nein, dieses Schwert auf 80er Jahre gedeutet. Natürlich ist es gut möglich, dass ein Kind es damals bekommen hat. Doch die Herkunft dürfte viel länger her sein. Ebenso der Dolch, der daneben liegt. Der wurde sicherlich von einem lieben Opa (oder anderen Verwandten) mit dem Messer geschnitzt. Eine sehr gute, aber sicher keine Manufakturarbeit. |
Obwohl es so etwas wie einen roten Faden durch die Ausstellung gibt, bin ich hin und her gegangen, habe mich von den gezeigten Exponaten verlocken lassen. Kinderwelten gestern und heute - also nicht nur „der olle Kram“, sondern auch Lego, Playmobil, Star Wars, Nintendo, PlayStation Spielkonsole, Barbie und das Action Team. Denken Sie einmal zurück an die 80er Jahre. Tele Spiel - mit dieser Spielkonsole spielte man auf dem TV Gerät. Da es damals noch nicht gang und gäbe war, dass in jedem Kinderzimmer ein Fernseher stand und das Gerät im Wohn- zimmer am Abend seiner eigentlichen Aufgabe nach kam (Nachrichten, Serien und Spielfilme für die Erwachsenen senden), mussten die Kids andere „Maßnahmen“ ergreifen. Sie schlichen sich, wenn die Eltern endlich ins Bett gegangen waren, zurück ins Wohnzimmer und spielten die Restnacht durch. Der verlorene Schlaf wurde dann in den Schulstunden nachgeholt - sehr zur Freude der Lehrer und irgendwann zur Verwunderung der Eltern, die davon natürlich nichts gewusst hatten. Woher ich
das weiß? |
Es ist nicht möglich, jedes Ausstellungsstück hier zu zeigen oder zu beschreiben. Das ist ja auch nicht der Sinn dieses Berichtes. Ich will Sie nur auf diese Ausstellung aufmerksam machen. |
Es ist keine Ausstellung mit wertvollen Exponaten, es ist eine Ausstellung mit sehr kostbaren Zeitzeugen aus rund 100 Jahren Kindheit - mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben für Kinder bereithält. Sie zeigt, was Glück bedeutet und das finde ich wunderbar. Schauen Sie sich den kleinen Kerl links an. Ich zeige ihn extra aus zwei Perspektiven. Leider wurde er nicht weiter erklärt, weder in der Ausstellung noch im Ausstellungsführer. Ich habe ihn ziemlich zuletzt entdeckt und finde, er könnte der Leitstern - oder Leitbär dieser Ausstellung sein. Er wurde ein langes Leben lang geliebt und wer weiß, vielleicht ja immer noch. Sein „Kind“ hätte ich gern einmal kennen gelernt! |
Industriemuseum Elmshorn
Montags geschlossen Eintritt 4,- Euro
- Kinder freier Eintritt
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Das Museum liegt keine 5 Gehminuten entfernt vom Bahnhof von Zug und Bus in Elmshorn |
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