Klein, kleiner, mini
[ Die Bewohner von Ministuben ]

Ein Fotobericht in 2 Teilen von Sigi Ulbrich - Teil I / Seite 2-4

   

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Klein, Kleiner, Mini
Die Bewohner von Ministuben - Teil I

Manurba

Die Firma Manuba hat diese Puppen hergestellt. Dazu noch eine etwas größere Puppe, deren Gesicht eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Schildkröt Ursel hat, und einiges Zubehör: Rasseln, Schnuller und Fläschen. 

Der Name des Firmeninhabers Manfred Urban stand Pate für den Firmennamen. Einige wenige Informationen über diese Firma können Sie auf der Seite von Helmut Bitsch nachlesen - das ist die Seite mit den Margarinefiguren. 

Klicken Sie doch einmal www.margarinefiguren.de an. Das ist nämlich der Casus knacksus. Diese Puppen fallen in die Rubrik Margarinefiguren. Jedenfalls werden sie dem zugeordnet. Meine beiden Tüten mit den Puppen und Zubehör, sind sicherlich aus den späten Jahren der Firma - laut Herrn Bitsch arbeitete Manurba bis in die 70er Jahre. Diesen Schluss ziehe ich aus den Schnullern, die aus einem festen Material und nicht aus dem in den 50er Jahren auch bei Puppenschnullern üblichem Gummi sind. 

So wie es sich mir zeigt, gab es für den Export ein Extralabel. Unter dem Namen PlayPlastic wurden „Mini Dolls für die Puppenstube“ angeboten.

In einem alten Katalog von 1956/57 der Firma Karl Hetzel aus Frankfurt wurden diese Puppen im Beutel zu 50 Stück für DM 3,35 angeboten. Leider ist der Katalog
schon so abgegriffen, dass ich Ihnen nur ein sehr schlechtes Bild vorlegen kann. Doch es war mir so wichtig zu zeigen, dass diese Puppen auch zu Zeiten der Margarinefiguren käuflich zu erwerben waren.

Diese kleinen Puppen stehen in vielen Sammlungen und werden oft für ein paar Euro auf dem Flohmarkt angeboten. Natürlich sind sie auch immer einmal wieder im großen Online-Auktionshaus, ja, und da habe ich gerade jetzt die ganzen Beutel gesehen - ähnlich wie meine.

   

BRUDER Spielwaren

Eine weitere Puppe die Abwechslung in unsere Stuben bringt, ist die kleine Gliederpuppe von Bruder. Sie wissen schon, die Traktoren und Baufahrzeuge aus den Spielzeugkisten unserer Brüder oder Söhne.

Leider werden sie schon lange nicht mehr gefertig und sind aus dem Programm herausgenommen worden. Es sind nette ca. 5 cm kleine Puppen. 5-fach gegliedert !!, also wirklich einsatzfreundlich. Dazu gab es passende kleine Puppenwagen. Man muss schon sehr viel Glück haben, um heute noch beides zusammen als Set kaufen zu können.

Die Puppen tragen so etwas wie einen ausgeformten Overall. Ich habe sie mit rotem, gelben und blauen Anzug und ich denke, es gibt auch alle mit den drei Haarfarben blond, braun und schwarz. Sie sind aus einem spielfreudigen Kunststoff gegossen, der auch eine angenehme Haptic hat. Mit etwas Geschick sind sie - weil sie so beweglich sind - leicht einzukleiden und wenn man ihnen vielleicht einen Schottenrock näht, dann machen sie die farbigen Strümpfe wirklich gut.

Die Firma Bruder gibt es bereits seit über 90 Jahren. Sie wurde 1926 von Paul Bruder gegründet. Er produzierte als Ein-Mannbetrieb Messingstimmen mit einer kleinen Handpresse. Diese Messingstimmen lieferte er an Spielzeugtrompeten-Hersteller. 1939 bis 1948 gab es eine kriegsbedingte Fertigungspause und 1950 trat der Sohn Heinz - nach Abschluss seiner Werkzeugmacher Lehre in den elterlichen Betrieb ein. Die Firma hat den Hauptsitz in Fürth und einen Sitz in Kalifornien. Auf der Internetpräsenz von Bruder können Sie die Firmengeschichte sehr gut nachlesen. Ich fand das sehr interessant.

Ehe ich es vergesse, im Nürnberger Spielzeugmuseum läuft noch bis zum 3. Oktober 2017 die liebevoll inszenierte Sonderausstellung: „Mein kleiner grüner Traktor!Eine Ausstellung, die ich mir gern ansehen würde.

EDI

Die Geschichte der Firma EDI-Puppen ist sehr viel kürzer. Gegründet 1948 von Erich Dittmann traten die EDI-Puppen schnell ihren Siegeszug in die Kinderzimmer, vor allen Dingen in die Puppenstuben
und Puppenhäuser der Welt an. 

Edi-Puppen „Forever And For All”. 

Leider war Herr Dittmann nicht der gute Geschäftsmann, der er meinte, gewesen zu sein. Bereits am 30.09.1960 wird der Konkurs angemeldet. Einen Nachfolger gibt es nicht.Ich setze einmal voraus, dass jeder die Edi-Puppen kennt, und will ich es dabei belassen.

Wenn es vielleicht doch noch eine Leserin oder einen Leser gibt, der sie nicht kennt, dem rate ich die www.edipuppe.de aufzurufen. Dort können Sie sich über die Vielfalt genauer informieren und auch ein Schnupper-Abo für das Edi-Puppen Kompendium bestellen.

ARI

Es gibt wohl kaum einen Puppenhersteller, der ein so vielfältiges Angebot hat wie die Firma ARI. Sie wurde 1864 als Porzellanfabrik gegründet. Von 1872 bis in die 20 Jahre des 20. Jahrhundert stellten sie Biskuitpuppen und -Köpfe her, dann kamen Stoff- und Massepuppen dazu und ab den 30er Jahren auch Zelluloidpuppen. Den großen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad erhielt ARI jedoch durch Gummipuppen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es einen Sammler gibt, der die ARI-Puppen nicht kennt. 

Sie dürften die Puppenhaus und -Stubenbevölkerung der ab 40er Jahre gewesen sein. ARI-Puppen gibt es in (beinahe) jeder Größe und für wirklich alle Gelegenheiten. Der Firmen Sitz war Königsee, Inhaber August Riedeler - daher leitet sich auch der Name ARI ab.

Da sie sowieso jeder kennt, will ich es dabei belassen.

   

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