Eine große Stube - ein Traum in Zinnoberrot

Ein Fotobericht von Sigi Ulbrich - Seite 2-4

   

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Ich bin mir immer noch nicht sicher, welches Möbelstück das Prunkstück dieser Stube ist. Es stehen mehrere zur Auswahl. Natürlich der Ofen, der Schrank, das Bett oder doch der Tisch?

Der Schrank hat wie alle Schränke aus seiner Zeit oberhalb der rechten Tür einen Riegel. Der überraschend auch noch intakt ist. 

Aber am schönsten ist natürlich die Innenbemalung
der Türen. Irgendwann hat Kuhn es eingestellt und daran erkennt man schnell den neueren Schrank.

Die linke Tür hat Farbverlust. Ich habe überlegt, ob ich die Farbe ersetze - ich denke, dass ich das gut hinkriegen würde. 

Aber ich habe mich dagegen entschieden. Die Möbel sind so herrlich bunt, es fällt erst auf dem zweiten oder dritten Blick auf.

Die Innengefache sind von der Unterteilung so, wie wir sie über mehrere Jahrzehnte bei Kuhn kennen, ob es einmal eine Innenausstattung gab, ist nicht zu erkennen. Es gibt jedenfalls keine Klebereste. 

Auch die Initialen auf den Türen, links das JHS und rechts Maria sind unverändert.

Das Bett ist auf dem ersten Blick genau wie alle Kuhn- Betten. Doch schaut man genau, so fällt auf, dass die Bettpfosten nicht gedrechselt sind. 

Es sind 4-Kanthölzer. Entsprechend sind die Bettfüße auch nicht geschwungen, sondern gerade. 

Die Bemalung ist sehr viel aufwendiger als bei den anderen Betten
, eine zweite Girlande ziert das äußere Fußende und das Feuer, was aus dem Herzen kommt, ist beinahe schon als Feuer
zu erkennen. 

Der Zierrand unterhalb des Himmels fehlt bei den späteren Betten
ganz. Überraschend war für mich aber vor allen Dingen, dass das Bett aus der blauen 60er Jahre Stube höher ist. 

Eigentlich hatte ich angenommen, dass dieses rote Bett alle anderen überragt.

Die Bettwäsche ist schon sehr speziell. Als das Paket bei uns ankam, habe ich Matratze und Kissen
erst einmal für eine Woche in die Gefriertruhe gelegt. Sie sind mit Stroh gefüllt und ich hatte doch ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, dass sie nicht ganz „unbelebt“ sind.

Der Kachelofen ist aus Holz, dementsprechend kann man keine Bratäpfel in der Einfeuerung machen, doch er ist so schön, da reicht auch der Gedanke. 

Er ist ein Vorderlader und lässt Rauch und Ruß über ein Ofenrohr in den Schornstein. Jedenfalls würde er das im wirklichen Leben tun. In dieser Stube steht er nur in der Ecke
, ca. 1 ½ cm von der Wand entfernt, zum einen, weil er ein kurzes Stück Ofenrohr hat, zum anderen, weil die Ofenbank sonst zu lang wäre. 

Er ist aus massivem Holz und wiegt 710 Gramm. Ein stolzes Gewicht. 

Wehe dem Bruder, der hier der kleinen Hausfrau in die Quere kam... Er hat eine Stellfläche von 9,5 x 9,5 cm und ist knapp 19 cm hoch. Die Kuppel und die Füße sind angeleimt. Der Ofenkörper ist aus einem Stück.

Der Tisch ist natürlich Mittelpunkt dieser Stube - nicht nur, weil er in der Mitte steht. Tische in dieser Bauweise sind meine Lieblingstische. Eine gerade schlichte Platte, ein abgeschrägtes Gestell und schließlich die Kugelfüße. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe ein paar Vergleiche angestellt
, an denen Sie die Größe gut erkennen können. In so einer beachtlichen Größe hatte ich bisher keinen in der Sammlung.

Wenn ich eine Stube einrichte, so zieht es sich über Tage und Wochen hin, bis ich alles so habe, wie ich es mir wünsche. 

Als ich mit dieser Stube anfing, hatte ich gerade für das Puppenhaus meiner Freundin Sherri (Missouri) Teppiche gehäkelt. 

Sie selbst fertigte bis dahin ihre Teppiche immer aus geflochtenen Stoffbändern, die sie anschließend in Form zusammennäht. Sie gibt einen Blog heraus und hat dort beschrieben, wie sie das macht. Ich habe mir das durchgelesen und fand es höchst interessant. Allerdings auch recht schwierig, weil ich kein passendes Hilfsmittel hatte. Gerade wollte ich davon Abstand nehmen und doch wieder häkeln, da schrieb Sherri mir, dass sie mir für diese Stube einen großen Teppich machen würde. Das war natürlich eine riesige Freude für mich. Während der Bearbeitungszeit schickte sie mir hin und wieder ein Foto  um mir zu zeigen, dass sie wirklich fleißig dabei ist. Eins dieser Fotos ist das Foto links.

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