Rauschgold-Engel

von Gabo Richter

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Rauschgold-Engel

Eigentlich komisch - klarer und deutlicher als ans gestrige Abendessen können wir uns oft an eine Begebenheit oder ein Objekt aus Kindertagen erinnern. Es steht uns so deutlich vor Augen, dass wir es jeder Zeit abrufen können. Und es hat in all den Jahren nichts von seinem Glanz und seiner Faszination eingebüßt.
So ging es mir mit dem Rauschgold-Engel meiner Großmutter. Das ist die weihnachtlichste meiner Kindheitserinnerungen - der wunderbare Engel hoch oben auf der Spitze des Weihnachtsbaumes. Ohne ihn wäre Weihnachten nicht Weihnachten gewesen.
Dann geriet er in Vergessenheit, verschwand für Jahre und Jahrzehnte von der Bildfläche. Die Erinnerung an ihn ist allerdings nie verblasst. Ganz im Gegenteil! 
Ich hatte es stets bedauert, dass unsere Tochter diesen Engel nie zu Gesicht bekommen hatte, das arme Wurm! So habe ich denn beschlossen, nach einem ähnlichen Engel auf Antik- und Flohmärkten zu suchen. Vergebens - es gab wohl Engel, auch schöne - aber eben nicht „meinen Oma-Engel“!

Abbildung 1

Verschiedene alte Rauschgold-Engel mit Köpfen aus Masse, entstanden um das Jahr 1930. 

Der kleinste misst nur 4,5 cm. 

Nur einer der Engel hat Arme - der goldene Engel in der Mitte. Er trägt zwei kleine Wachskerzen in eigens dafür vorgesehenen Kerzenhaltern.

Deshalb habe ich überlegt, ob es nicht möglich wäre, einen ähnlichen Rauschgold-Engel selbst zu basteln. 

„Engeltaugliche“ Köpfchen gibt es ja genug für billiges Geld: Ausgrabungsfunde aus Thüringen, allesamt beschädigt, aber trotzdem vom Gesichtsausdruck sehr hübsch.

Abbildung 2

Porzellanköpfe für zukünftige Engel.

Chinahead-Bruch, bei dem die Schulterpartie teilweise fehlt. Ausgrabungsfunde aus Thüringen.

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