Betten, Wiegen und andere himmelblaue Schlafgelegenheiten

Ein Fotobericht von Sigi Ulbrich - Seite 1- 4

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Wer kennt sie nicht, die bayrisch blauen Himmelbetten von Dora Kuhn. Naja und bestimmt ebenso bekannt sind die blauen Wiegen.

Die Puppenwagen sind da schon eher etwas Besonderes.

Fangen wir doch einfach einmal mit den Himmelbetten an. 

Ein Himmelbett verleiht seiner Besitzerin Prinzessinnen-Status oder vielleicht steht es doch für Wöchnerin? Nun, das lassen wir im Raum stehen, es kommt eben auf die (anderen) Umstände an.

Ja, und bereits bei dem ersten Bild widerspreche ich mir. Nicht alle Himmelbetten sind „himmelblau“. Zum einen, weil es eben auch Himmelbetten in rot gibt und zum anderen, weil bei den alten Betten das blau durch den Anstrich mit Leinölfirnis nicht mehr strahlend blau ist.

Bett Nummer 1 ..

.. ist aus einer - wie ich diese Größe nenne - „Maxistube“. Bei meiner handelt es sich um eine Doppelstube aus den 60er Jahren. In ihr wohnt ein 16 cm Edi-Puppen-Ehepaar mit ihren 8 cm Edi-Kindern.
Bett Nummer 2 ..

.. ist aus meiner eigentlich noch „größeren Stube“, aber das Bett hat eine andere Bauart und ist kleiner als Bett Nummer 1. Die Stube ist aus den 30er Jahren und wird von einer 20 cm Edi-Dame bewohnt. Sie ist Single, was für die damalige Zeit eher ungewöhnlich ist.
Bett Nummer 3 ..

.. steht in meiner „Stube im Maßstab 1:10“. Ein 12 cm Ehepaar von Edi wohnt dort mit ihrem 4,5 cm Baby. Das Gehäuse ist aus den Ende der 30er Jahren, die Möbel sind aus den Ende 60er Jahren.
Bett Nummer 4 ..

.. diese Stube ist in der „Normalgröße“. Doch was ist eine Normalgröße bei Kuhn. Der Maßstab liegt irgendwo in der Nähe von 1:10. Sie stammt aus den 30er Jahren und in ihr wohnt ein 12 cm Ehepaar von Edi mit ihrem Adoptivbaby.
Bett Nummer 5 ..

.. .. ist aus einer - wie ich diese Größe nenne - „Ministube“. Sie ist aus den späten 30er Jahren. Die kleinen 4,5 cm Edi-Puppen sind dort eingezogen.

Ich finde es richtig spannend, die Betten zu vergleichen. 

Der Baldachin oder die Bettpfosten und natürlich ganz besonders die Bemalung. Franz Kuhn, der das Unternehmen mehr als 30 Jahre leitete, war der „Maler“ in der Familie. Er hatte im väterlichen Betrieb das Schreiner Handwerk gelernt. Seine Liebe galt aber Farbe und Pinsel. Bereits während seiner Schulzeit in München besuchte er Mal- und Zeichenkurse. Bis zu seinem Lebensende hat er gemalt. Nach der Übergabe des Betriebes konnte er sich ganz seinen künstlerischen Neigungen hingeben. Zu August Kuhn Zeiten fiel die Bemalung der Möbel sehr unterschiedlich aus. Auch die typischen Apfelbäume auf den Stubengehäusen sind immer wieder anders. Franz Kuhn machte später den Malern genaue Vorgaben und sie mussten sich daran halten. Die beiden Himmelbetten links - aus den 30er Jahren - fallen in die Zeit von Franz Kuhn. Sie sind natürlich die Stars unter meinen Himmelbetten.

1965, nach der Übergabe von Franz Kuhn an die Tochter und den Schwiegersohn - Christa und Heinrich Hölzle - gab es viele Veränderungen. Ins Auge springen natürlich in erster Linie die gravierenden Unterschiede der Häuser. Ende der 60er Jahre wurde das alte zweigeschossige Haus, ein wundervolles Chalet
Sammlung und Foto: Sherri Farley
im alpen- ländischen Stil mit abnehmbarer Hausfront, durch ein Haus
mit offener Front mit drei Etagen ersetzt. Über 10 Jahre blieb dieses neue Haus unverändert im Programm. Und genau in diesem Haus tauchen die ersten Möbelstücke mit den bedruckten Elementen auf. Das moderne Zeitalter ist damit auch in die Bauernstuben gezogen. Es wurde jetzt nicht mehr so viel gemalt, sondern gespritzt und gedruckt. 

Es wird rationell gedacht und gearbeitet. Auch dieses Bett erfüllt alle Qualitätsansprüche, die man an Kuhn-Möbel stellt

Nur das Erscheinungsbild ist anders.

 

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