Die besondere Puppe

Auf zum Debütantinnenball - eine Ballschönheit von Edi
Text: Sigi Ulbrich - Fotos: Helena Jarzemskaja

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Auf zum Debütantinnenball - eine Ballschönheit von Edi

Es war im letzten Sommer, da habe ich sie in den USA gekauft

Es brauchte schon ein wenig Fantasie, um in diesem ETWAS das Mädchen im Ballkleid zu erkennen. 

Sie brauchte 3 Wochen, bis sie endlich hier eintraf. 

Ich hatte eigentlich angenommen, dass ihr Kleid kaputt wäre, doch es war nur schmutzig und die Haare ebenfalls. Ich kenne meine Grenzen und diese Puppe hatte sie eindeutig überschritten. 

Also Plan B:

Das bedeutet im Fall von kaputten oder schlecht gekleideten Puppen meine Freundin Aljona. Sie wohnt in der Ukraine und heißt eigentlich Helena Jarzemskaja. Wenn so ein Notfall vorliegt, dann vollbringt sie richtige Wunder. 

Mit dem nächsten Paket ging die Ballschönheit also auf ihre nächste weite Reise. Diesmal an das Schwarze Meer.

Aljona hat sie erst einmal ausgezogen und ihre verschmutzte Kleidung - Kleid, Unterhose
und weiße Strümpfe - in kaltes Wasser gelegt. So macht sie das immer. 

Sie wäscht die Sachen nicht, sondern lässt sie im Wasser liegen. Über Tage und Wochen, solange es eben dauert.

Jeden Tag wird das Wasser gewechselt und irgendwann ist sie dann (überwiegend) sauber. 

Die Perücke
ging leicht abzunehmen - das ist der Vorteil bei den Edi-Puppen, ihr Klebstoff kommt heute nicht mehr seiner Bestimmung nach. Da klebt nichts mehr. Die Haare hat sie gewaschen und auf Lockenwickler gewickelt.

Danach wandte sich Aljona dem Problem mit den fehlenden Wimpern an dem linken Auge
zu. 

Wenn ich sie richtig verstanden habe, gibt es Bänder mit Wimpern - sozusagen als Meterware. Die muss man dann die richtige Breite abschneiden und auf das Lid kleben. Dabei ist es besonders wichtig, dass man sehr sauber arbeitet, damit die Schlafaugen
nicht zusammenkleben. 

Offensichtlich ist es Aljona gelungen so sauber wie nötig zu arbeiten. Die Augen öffnen und schließen leichtgängig. Wenn die Klebenaht gut durchgetrocknet ist, können die Augen- wimpern auf die richtige Länge geschnitten werden. Man braucht also auch bei dieser Tätigkeit viel Geduld.

Während der Trockenzeit hat sie sich an die Frisur
gemacht. Für diese Arbeit reichen natürlich Geduld und eine ruhige Hand nicht aus. Talent steht ganz oben an. Die Frisur ist ihr sehr gut gelungen. 

Sie muss in einem früheren Leben als Friseurin gearbeitet haben. Als Vorlage hatte sie nur die eine Katalogbildung. Das Krönchen ist irgendwann in den letzten ca. 60 Jahren verloren gegangen.

In den Tiefen ihrer „Schatzkiste“ fand sie einen Haarschmuck. Sie hat ihn früher einmal selbst in ihrem Haar getragen. Er ist wirklich ein gelungener Ersatz. Ich kann schon mit meinen Haaren nichts Besonderes machen und dann mit einer Puppenperücke. 

Als sie mir das erste Foto schickte, war ich ganz begeistert.

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