Das Puppen & Spielzeugmuseum in Rothenburg o.d. Tauber

schließt im Januar 2014 für immer seine Türen

Ein Bericht mit Fotos von Sigi Ulbrich

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Doch die Zeiten haben sich verändert. Die Menschen hatten weniger Geld zur Verfügung, Urlaubsgrüße werden, wenn überhaupt per SMS versandt. Auch das war bald überholt. Im Zuge der immer weiteren Entwicklung der Handys, die mittlerweile ja auch nicht mehr Handy sondern Smartphon heißen und hervorragende Fotos schießen, kommt auch die erste deutsche Eisenbahn, die Adler per MMS. 

Falls außer mir noch jemand keine Ahnung davon hat: Eine MMS ist eine SMS mit einem Foto - oder so ähnlich.

  Den „Adler vorfahren“ lassen - auf das Bild klicken.

Nach dem 11. September 2001 (09/11) blieben die amerikanischen Besucher aus. Dass die Japaner nach der Fukushima- Katastrophe am 11. März 2011 immer noch genug mit sich zu tun haben, wird jeder verstehen. Beides führte zum Rückgang der Besucherzahlen.

Doch in erster Linie hat sich der Zeitgeschmack verändert. Ich kann heute gemütlich an meinem PC sitzen und virtuell durch ein Museum spazieren. Das mache ich auch gern. 

Im Zweifelsfall habe ich neben mir eine Tasse Tee stehen und ich bin nicht gerade „stadtfein“ gekleidet. Also alles so schrecklich bequem - so relaxt. 

Doch eines ersetzt es mir persönlich nicht. Den Besuch in einem Museum. Dieses wirkliche Schlendern von Vitrine zu Vitrine. Dieses Stehenbleiben und Träumen ....

Am 13.06.2009 feierte das Museum seinen 25. Geburtstag. Zu den Feierlichkeiten konnte ich aus terminlichen Gründen nicht hinfahren. Doch Ende Mai war ein kurzer Besuch möglich. 

Frau Engels kündigte mir bereits vorher an, dass sie noch einen Gast hätte. Nun, da war die Freude groß. Der Gast war Stefanie Ludwig, und was daraus geworden ist, dass wissen Sie als treue Leser der www.tortula.de natürlich genau. Frau Engels freute sich sehr über die gelungene Überraschung.

Nur wenige Monate vor seinem 30. Geburtstag schließt dieses wundervolle Museum nun für immer. Vielleicht ein kleiner Trost. Die Exponate werden nicht in London oder New York versteigert, sondern in Deutschland. Die Ladenburger werden sich um den Verkauf kümmern. Es ist kaum anzunehmen, dass die Sammlung als Ganzes einen Abnehmer findet. Wir wissen also nicht, ob man diese seltenen Schätze jemals wieder öffentlich zeigen wird - und, wenn doch, in welchem Teil dieser Erde. Zu dieser Auktion werden Sammler aus der ganzen Welt kommen, da bin ich mir ganz sicher. Mögen sie alle ihre dicken Brieftaschen mitbringen.

Meine große an Bitte an Sie, liebe Leser, nutzen Sie die letzten Monate des Museums zum Besuch in Rothenburg. Die Stadt als solches ist ja immer einen Besuch wert und das Museum, die Sammlung - nun, darüber gibt es doch wohl keine zwei Meinungen - muss man einfach noch einmal als Ganzes gesehen haben.

Ich selbst werde Anfang Oktober nach Rothenburg fahren - vielleicht sehen wir uns ja?

Mein guter Rat an Sie, kaufen Sie Frau Engels den Museumsshop leer. Verschicken Sie an alle Ihre Puppen- und Spielzeugfreunde noch einmal eine schöne Postkarte
Als Gruß für Ihre Puppen‑ und Spielzeugfreunde
mit einem Motiv aus der Ausstellung - es wird die letzte sein.

Der Mensch vergisst so schnell, daher wird es nicht lange dauern und das Letzte, was an die beinahe 30 Jahre Puppen & Spielzeugmuseum in Rothenburg o.d. Tauber und Frau Engels erinnert ist dann das 1987 erschiene Buch:

Mein Leben mit Puppen
Katharia Engels und Gertraud Meinelt

Bilder aus dem Puppen & Spielzeug Museum
Rothenburg o.d. Tauber (Eulen Verlag)

 

 

[ Link ] - Puppen & Spielzeug Museum Rothenburg

   

Text: Sigi Ulbrich - Fotos: GMUwebSign

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