Eine zündende Idee - Die Schwedenschachteln

Ein Bericht von Sigi Ulbrich

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Eine zündende Idee - Die Schwedenschachteln - Teil 1

Wenn Sie mit den Zündholzschachteln erst einmal anfangen, gibt es keinen Weg zurück.

Vorwort - wie alles begann

Die erste Zündholzschachtel habe ich 1989 gekauft. Ich wollte meine Bauernstube weihnachtlich dekorieren und machte auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg eine tolle Entdeckung:

Es war der ab 1986 von Gisbert Neuber gefertigte Schwibbogen. Er gefiel mit sehr gut und ich schaute nach anderen klitzekleinen Teilen als Ausstattung für in meine Puppenstuben. Es gab da nur ein Problem, ich habe es nach dem Kauf nicht über mich gebracht - obwohl es so geplant war - die Schachtel auseinanderzunehmen. Schauen Sie sich diese Werke der erzgebirgischen Volkskunstwerk an. Die kann man doch nicht zerfleddern.

Dabei fing alles so gut und leicht an. Der kleine Schwibbogen
lies sich leicht aus der Schachtel mit zart grünem Hintergrund lösen. Auf dem Foto links sehen Sie ihn in der Bauernstube meiner Kindheit. Oben geradezu auf dem Schrank, da steht er. Sieht das nicht toll aus. Schnell kamen die minikleinen Lichtträger
- Engel und Bergmann -
dazu. Auch sie ließen sich einfach aus der Schachtel entfernen.

Die dann folgende Kurrende konnte ich ebenfallsproblemlos aus der Schachtel nehmen. So langsam kam Weihnachten in meine Stuben. Ganz viel Freude hatte ich an dem kleinen Dorf Seiffen. Das lag sowieso lose in der Schachtel und, ich hatte ein mehr oder weniger identisches - natürlich in größer - in meiner Weihnachtsdekoration im Wohnzimmer stehen. 

Klar, das kleine Dorf wanderte nicht in die Puppenstube. Ich stellte dieses kleine Dorf zu dem größeren in unser Wohnzimmer. 

Mittlerweile sind es schon vier Sets in verschiedenen Größen die dort in der Weihnachtszeit stehen. 

Eins kommt aus einer Spanschachtel
und eins aus einer großen Zündholzschachtel - und, natürlich habe ich auch für jedes Dorf kleine Sänger. Was blieb mir übrig, ich kaufte mir eine weitere Zündholzschachtel
und noch eine und noch eine
- ja, und die stehen nun tatsächlich in meinen Stuben.

Meine Weihnachtsdekoration vergrößern: Bild einfach anklicken

In der Tortula 9/2015 habe ich Ihnen von Sammlungen in der Sammlung erzählt. An einer Stelle bin ich dabei auch auf meine Leidenschaft für Zündholzschachteln eingegangen und habe von meiner kleinen Sammlung erzählt. Nein, ich wollte nicht sammeln, ich wollte sie eigentlich auseinandernehmen. Doch das habe ich einfach nicht geschafft. 

Etwas so Schönes konnte ich nicht zerstören. Nun ist es also irgendwie doch eine kleine Sammlung geworden. Wobei ich noch keinen roten Faden gefunden habe - aber vielleicht will ich das ja auch gar nicht. Ich habe ganz alte - ca. 100 Jahre - Schachteln und welche, die gerade eben erst gefertigt wurden. Und jede ist auf ihre eigene Art ein wunderschönes Kunstwerk.

Meine kleine Sammlung (Auszug) vergrößern: Bild einfach anklicken

Doch wie kam es eigentlich zu diesen kleinen Kunstwerken? Man muss sich zurück versetzen in die Zeit vor, während und die ersten Jahre nach dem ersten Weltkrieg. 

Die erzgebirgische Spielwarenindustrie lag ziemlich am Boden. Die politische Situation brachte ein verändertes Zollsystem. Plötzlich wurde nicht mehr der Warenwert, sondern das Warengewicht verzollt. 

Da konnten die Hersteller dieser (damals) billigen Holzspielwaren nicht mehr zu den geforderten Niedrigpreisen liefern. Zumal zur gleichen Zeit der Holzpreis beträchtlich gestiegen war. Das meist sehr großvolumige Spielzeugsortiment war zu schwer, es sprengte die kleinpreisigen Lieferungen in den Export

Wie die Schiffsschaukel (30er Jahre) aus der Familie meines Mannes, sie misst stattliche 45 cm und sie gehört noch nicht zu den „Großen“ ihrer Zeit.

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