Die besondere Puppe
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Schildkröts Christel

Als Dieter später in meine Sammlung über ging, habe ich ihm einen neuen Anzug gestrickt - allerdings „frei nach Schnauze“. Der alte war einerseits total verfilzt und andererseits von Motten oder dem Zahn der Zeit zerfressen.

Bei der Farb-Wahl für den neuen Anzug ging ich nicht nach meinem Geschmack, sondern kaufte ihm erst einmal Schuhe und Strümpfe. 

Dann die Wolle passend zu den Schuhen. In der Zeit vor Ebay war es nicht so einfach Schuhe für seine Puppenkinder zu bekommen - zumal in dieser Größe.

Erst sehr viel später fand ich im Nachlass meiner Mutter das Strickmuster, nach dem sie in den 50er Jahren den Anzug für Dieter gestrickt hat. 

Weil ich ihn nun aber nicht mehr umziehen wollte, habe ich den grünen Anzug für eine große Ursel nachgestrickt.

 

 
links: Ursel im gestricktem Anzug nach einem Strickmuster 
aus Mutters  Nachlass.

Die Unterwäsche von Dieter hat meine Schwester als Mädchen heimlich aus einer Wäschegarnitur von mir genäht. Da in der damaligen schlechten Zeit sowieso kaum genug Wäsche für uns Kinder vorhanden war, war meine Mutter sehr böse auf meine Schwester und nahm ihr sofort die Wäsche weg. 

Kurz darauf hörte meine Schwester mit dem Puppenspiel auf und verpackte ihre Puppen in einen Karton. 

Wir gingen davon aus, dass unsere Mutter die Unterwäsche weggeworfen hatte. Doch als ich vor einigen Jahren ihren Nachlass durchgesehen habe, fand ich die Wäsche ordentlich zusammen gelegt in einer Tüte verpackt. Ich denke, es wäre ihr sehr recht, dass Dieter sie jetzt trägt.

Christel wird noch heute als Junge und als Mädchen eingekleidet und erscheint in beiden Rollen absolut „echt“. Es gab sie nicht nur fleischfarben und sonnenbraun, Christel wurde auch als dunkelhäutige Puppe angeboten. Stand sie im Katalog von 1938 nur mit Schlafaugen in den Größen 35, 40, 42 und 48 und in 22 mit gemalten Augen, so kamen 1939 mit dem neuen Körper viele weitere Größen hinzu. Mit Schlafaugen, Glasaugen (blau und braun) und mit gemalten Augen.

In den Folgejahren wurde weitere Varianten sowohl in Größe als auch „Ausstattung“ produziert. Diese wurden jedoch im Laufe der Jahre wieder reduziert. 

Bis es 1961 - im vorerst letzten Herstellungsjahr - nur noch die 12 ½ cm kleine Puppenstubenstubenpuppe „Christel mit festem Kopf“ gab. 

Bekleidet mit einem zarten Batistkleidchen und  ausziehbarem Unterhöschen, die Beine in Größe 11 (!), Schuhe und Stümpfe ausgeformt und bemalt. Christel gab es nur in Celluloid, weder aus Tortulon noch Rhenanit, Polystyrol oder Latex.

Erst 1986 erinnerten sich die neuen Eigentümer der Firma Schildkröt-Puppen GmbH in Kaufbeuren an Christel. 

Sie enstand in der staatlichen Größe von 56 cm. Gefertigt aus dem mit Tortulon sehr eng verwandten Material der Puppen der Klassik Kollektion.

Mittlerweile gibt es sie in den Größen 56, 46, 41, 34, 25, als Sammler-Edition. Je nach Größe 5-fach gegliedert mit beweglichem Kurbelkopf oder nur 4-fach gegliedert mit festem Kopf. Mit Glasaugen oder mit gemalten Augen, mit blonden oder braunen ausgeformten Haaren. 

Es fehlt nur die 18 cm Puppe. Eine echte Lücke und wir wollen uns wünschen, dass Herr Biemann diese in Kürze schließen wird. 

Natürlich wurde sie traditionell auch als dunkelhäutige Puppe wieder aufgelegt - damit steht Christel in dieser Version ihren älteren Schwestern und Brüdern in nichts nach.

Eine kleine Besonderheit will ich Ihnen noch vorstellen:

  • Eine Christel 13 cm ganz aus Porzellan.

  • Angezogen als Gärtnerin. 

Ganz sicher keine Spielpuppe, aber für ein Garten-Display ein hübsches Highlight. 

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