Die Geschichte der Margarinefiguren

Ein Bericht mit Fotos von Sigi Ulbrich

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Margarinefiguren

Die Geschichte der Margarinefiguren geht zurück bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhundert. Der Konkurrenzkampf auf dem Margarinemarkt war so groß, dass die Hersteller sich eben etwas einfallen lassen mussten. Figuren aus Holz, Pappe, Masse und Metall, aber auch Papierbilder waren damals gang und gäbe. 

Diese Art der Werbung flaute Ende der 20er Jahre wieder ab. Doch sie erlebte Anfang der 50er Jahre eine Renaissance. 

Aus der persönlichen Bekanntschaft zwischen Fritz Homann, seines Zeichens der Margarinefabrikant in Deutschland und Richard Sieper, dem Inhaber der Firma SIKU - sozusagen dem größten Autohersteller Deutschlands, entwickelte sich eine große und intensive Zusammenarbeit. SIKU wurde der Hersteller von gegossenen Margarinefiguren. Mehr über SIKU und deren Erfolgsgeschichte, kann man im Internet [hier klicken] nachlesen. 

SIKU war zwar nicht der einzige Hersteller, aber mit Abstand der größte.

Nach den WHW-Abzeichen und den, erst nur, Margarine- figuren, zogen schnell weitere Branchen, wie Kaffee-, Tee-, Haferflocken-, Tabak- und andere nach. 

Mit Figurenserien aus allen nur erdenklichen Lebensberei- chen wurde um die Gunst der Kinder geworben, die dann ihrerseits die Kaufentscheidung der Erwachsenen beeinflussten. 

Übrigens, während wir also unsere Figuren aus den Kaffeetüten herausfischten, durfte man sich beim Kauf von Margarine eine Figur aus einem großen Glas nehmen.

Diese Werbebeigaben wurden so vielfältig, dass sich daraus verschiedene eigenständige Sammlergebiete entwickelt haben. Gibt man bei dem großen Internet-Auktionshaus Ebay einmal den Begriff: Margarinefigur ein, staunt man Seitenlang über die Vielfalt, aber noch mehr über die Schönheit dieser kleinen Miniaturen. So detailgenau und filigran sind sie gearbeitet.

Dinosaurier gab es damals schon und offensichtlich griff der Mensch auch bereits Anfang der 50er Jahre nach den Sternen, jedenfalls gibt es auch eine Weltraumserie. Zoo, Bauernhof, Wald- und Wiesentiere, Vögel, Fische, Reptilien, Märchen, Weihnachten, Ostern, Haustiere, Kinder, Sportler, Fuhrwerke, Schiffe, Flugzeuge, Autos, Motorräder, andere Völker, Cowboy und Indianer, Berufe, Musiker und Instrumente - nein - ich kann nicht alle Serien aufzählen, aber bitte glauben Sie mir, es gibt eine für jede Lebenslage.

Als die Blumenvasen mein Augenmerk auf die Margarinefiguren lenkten, war ich überrascht über Vielfalt und Schönheit:

Sehr schnell sah ich, dass in meiner Sammlung einige bisher von mir unerkannte Margarinefiguren stehen. Sei es als Hund und Katze in den Puppenstuben, oder auch Geschirr auf den Stubentischen, ja sogar die Engel in der weihnachtlichen Stubendekoration kommen aus dieser Ecke. 

Auch die kleinen Möbelchen, mit denen die Puppenhaus- mädchen in der Puppenstube spielen, haben oftmals diesen Ursprung.

  

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Große Unterstützung bei meinen Recherchen fand ich bei Herrn Peter Konrad, er hat mehrere Bücher zu diesem Thema herausgegeben. Leider hat er sich aus diesem Sammelgebiet ganz zurück gezogen, doch erhielt ich von ihm den Hinweis auf www.margarinefiguren.de und damit auf Herrn Helmut Bitsch, über den ich dann zu Herwig Oberlerchner und seinen www.lindefiguren.at kam. 

Von diesen drei Herren habe ich alles gelernt, was ich mittlerweile über diese kleine Traumwelt in Erfahrung gebracht habe und dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei ihnen. Ganz uneigennützig gaben sie ihr großes Fachwissen weiter. Sie haben meine Augen für die Schönheiten in - überwiegend - gebrochenem weiß geöffnet. Wenn Sie sich auch einmal im Internet danach umsehen wollen, dann lege ich Ihnen diese Links ans Herz.

http://www.margarinefiguren.de/
http://www.lindefiguren.at/
http://www.sammlerecke.at/whw/whwstart.html

                                                  Sigi Ulbrich

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