Wovon ich noch erzählen wollte ...

21.12.2018 - Bärbel - Hitty - die Erlebnisse einer glücklichen Puppe
oder
Bärbel hat geschrieben - Teil 2

Anfang Dezember war es so weit. Bärbels Schneiderin war sehr fleißig und die Wünsche von Bärbel respektive von mir waren alle erfüllt.

Zauberhafte Dessous - aus einem Hauch von Muselin. Ein ordentliches Alltags- kleid, mit einer praktischen Kittelschürze und natürlich mit einer sittsamen Haube. Als Highlight dann das Festtagskleid. Ebenfalls mit einer Haube - diese aus Seide. 

Geplant war eigentlich ein Kleid in einem anderen Design - siehe Foto oben rechts. Doch das Paket mit dem Stoff ist irgendwo auf dem langen Weg nach Kherson verloren gegangen. Helena hatte lange geduldig darauf gewartet. Doch irgendwann haben wir die Hoffnung aufgegeben. Das war so schade, weil ich genau diesen Stoff so schön und soooo passend gefunden habe. So ging Helena zu Plan B über und griff zu einem, den ich auch sehr liebe.

Ich habe ihn schon verschiedentlich genommen. Stammleser kennen ihn unter anderem aus dem Adventskalender 2018 der www.tortula.de. Die Puppe Christina hat eine Bluse aus diesem Stoff. Aber auch Bettwäsche und Tischdecke habe ich daraus genäht. 

Das Kleid ist so schön geworden, dass ich beinahe den ursprünglichen Plan vergessen habe. Schade ist es trotzdem. Helena hat versprochen, sollte ich diesen Stoff noch einmal finden, wird sie noch ein Kleid nähen. 

Das Schnittmuster hat sie aufgehoben - so braucht Bärbel nicht noch einmal die weite Reise zu machen.

Nun kann es sein, dass Sie sich fragen, was so wichtig an der kleinen Bärbel ist, dass sie zu einer Schneiderin in die Ukraine fliegt. Das ist also so ...
Im September habe ich Ihnen das amerikanische Kinderbuch 

Hitty, Her First Hundred Years
bzw. die deutsche Übersetzung
Hitty, Wie aus einem Stück Ebereschenholz eine edle Puppe wurde

vorgestellt.

Wenn Sie ein kleines Stückchen weiter nach unten auf dieser Seite schauen, dann finden Sie einen Link dort hin, oder Sie klicken gleich in die Schublade „Dies & Das + Anderes“. 

Bärbel und Hitty pflegen schon eine sehr lange Freundschaft. 

Vor ca. 90 Jahren haben sie sich in New York in einem Antiquitätengeschäft kennen gelernt. Doch erst im Sommer 2018 hat Bärbel beschlossen, dass sie auch so eine Garderobe wie Hitty haben möchte. Da meine schneiderischen Fertigkeiten gerade einmal zum Nähen von Bettwäsche reichen, war die Not groß. 

Doch Bärbels drei Wittig-Cousinen wussten Rat und vermittelten zwischen Bärbel und Helena Jarzemskaja. So kam es zu Bärbels Reise zu ihren ganz persönlichen Fashion Weeks nach Kherson.

Ja, und jetzt hat Bärbel geschrieben. Ganz genau hat sie beschrieben, wie sie immer wieder die neuen Kleider anprobiert hat. Das sie Angst vor den großen Nadeln von Helena hatte - aber die war stets sehr vorsichtig und hat nur in den Stoff gestochen. Es war alles ungewohnt und sie musste sich erst einmal an die neue Sprache gewöhnen. Helena hat manchmal mit ihr ukrainisch gesprochen. Das konnte sie aber nicht verstehen. Wenn Helena das merkte, hat sie gelacht und schnell auf deutsch weiter erzählt.

Und Bärbel hat von ihren Erlebnissen geschnackt. Von langen Nächten, die sie mit ihren drei Wittig-Cousinen durchgeklönt hat. Wie sie zusammen gekichert haben, wenn Flint das junge Katerchen von Helena seine Kapriolen trieb, oder wie sie alle gemeinsam geweint haben, als ein besonders treuer Freund von Helena und ihrer Familie starb - ihr Hund Gajrat. Und zuletzt hat sie von ihrem Heimweh erzählt. Doch da war Helena fertig mit der ganzen Garderobe und alle Vorbereitungen für den Heimflug wurden getroffen.

Noch vor Weihnachten soll Bärbel zurück sein. Hier im Birkenwald ist bereits alles für ihre Ankunft vorbereitet. Wenn sie erst hier ist, kann sie sofort in eine fertige Stube einziehen - die natürlich weihnachtlich geschmückt ist.

In meinen Träumen steht sie bekleidet mit ihrem neuen Festtagskleid in ihrem Heim und wünscht allen Lesern:

E-Mail an Tortula:

... zurück zur Puppenkommode:

©Tortula & gmuwebSign