Wovon ich noch erzählen wollte ...

27.11.2022 - Seiffner Bergmann - und das ganz ohne Engel

 

Vor ein paar Jahren waren mein Mann und ich in Seiffen. Schon lange zog es uns dorthin. Wir wollten gern sehen, wo alle die schönen hölzernen Kostbarkeiten herkommen, mit denen wir unsere Wohnung, aber auch unsere Puppenstuben schmücken. Es waren unvergessliche Tage, die wir dort verlebten.

  

Wenn wir auf Reisen so unbeschwert und glücklich sind, dann nehmen wir gern ein Souvenir mit zurück. In Seiffen fällt die Wahl sehr schwer. So groß ist das Angebot. Mein Mann entdeckte seine Vorliebe für die Bergleute.


Geht man die Hauptstraße auf der einen Seite rauf und auf der anderen Seite runter, so steht man vor schön dekorierten Schaufenstern mit Spielzeugen und Miniaturen der Region. Es liegt ein Geschäft neben dem anderen, eine Werkstatt reiht sich an die nächste und alle, wirklich alle haben die schwarz-weiß-grünen Bergleute im Programm.

Während also Gerhard mit einem Bergmann liebäugelte, entdeckte ich die Mettenlaternen für mich. Sie sind ein Stück Geschichte in Seiffen und diese Geschichte wird den Besuchern im Museum erzählt.

Sie beleuchten die Straßen, Häuser, Fenster und natürlich das Museum - nicht nur zur Weihnachtszeit - festlich schön. Das Schönste? Man kann sie als Mini mit nach Hause tragen.

  

... und so nahm ich „mein“ Stück Seiffen mit nach Norddeutschland - und steckte es auf unseren Schwibbogen.

Doch zurück zu unserem Bergmann. In unserer Weihnachtsdekoration hatten wir bisher noch keinen klassischen Bergmann - allein. Klar, Engel und Bergmann als Lichterträger schmückten zur Weihnachtszeit sowohl unser Heim, als auch unsere Puppenstuben.

Wir wussten noch nicht, wo und wie wir den Bergmann in unsere Wohnung integrieren würden. Daher kauften wir vorsorglich eine (typische) Touristen-Hunte. Vollbeladen, mit (fast) echten „Edelsteinen“ sowie einen süßen kleinen Lichtträger – 5,5 cm hoch.

Im Museum gibt es eine ganze Abteilung mit und über die Bergmänner. Dort werden auch Schaubergwerke in allen möglichen Ausführungen gezeigt, - von der Zündholzschachtel bis hin zu mannshohen Displays. So etwas wäre natürlich toll, - aber leider für uns nicht realisierbar - und außerdem schwarz-weiß-grüne Bergleute fahren natürlich nicht ein, das ist ihre Parade Uniform. Bei unserem Seiffenurlaub haben wir tatsächlich prächtig herausgeputzte Bergleute gesehen. Leider waren wir so fasziniert davon, dass wir vergessen haben, ein Foto zu machen, - schade, die hätte ich Ihnen hier gern gezeigt.

Sammler von schönen Gegenständen haben meistens auch zu deren Randgebieten das eine oder andere in der Kiste liegen. So auch bei uns. Der kleine Bergmann in der Walnuss war einmal unser Souvenir aus Dresden vom Striezelmarkt. Engel und Bergmann vom Seiffener Stübelmacher warteten seit Jahren auf ihren Einsatz in einer Puppenstube und die Zündholzschachtel aus den 1920er-Jahren gehörte zu meiner Zündholzschachtel Sammlung. Die gelbe Schachtel „Seiffener Miniaturen in der Zündholzschachtel“ von Giesbert Neuber bekam mein Mann von unseren Freunden Geli und Uwe – zur Erinnerung an gemeinsame Stunden in Seiffen.

Den Bergmann im Mundloch habe ich ein paar Wochen später gesehen und natürlich sofort gekauft. Da stand der Plan aber schon in groben Zügen fest.

Wir hatten eine kleine Weinkiste - nur für 2 schlanke Flaschen. Sie erschien ideal und sie wurde die Heimat unseres Bergmanns. Im unteren Bereich sollte in einem „Mundloch“ die Hunte stehen und oben drauf der Bergmann. 

Gerhard machte das Aufmaß und verwandelte den „Schiebedeckel“ in einen Staubschutz aus Acrylglas.

Aus einem Bogen Papier faltete ich ein Modell  für das Mundloch. Ich arbeite nicht korrekt genug, um das nur nach dem Aufmaß zu machen. Ich muss es immer am Objekt ausprobieren. Daher fertige ich für solche Projekte stets ein Modell.

Erst nachdem das Modell genau passte, fertigte ich das Mundloch aus der dafür vorgesehenen Wellpappe.

Voilà, -  es passte genau und auch unser Bergmann hatte genügend Platz.

Jetzt musste ich aus dem Stück gefalteter Pappe noch ein richtiges Mundloch zaubern. Das machte ich mithilfe von schwarzem  Seidenpapier aus einem Schuhkarton. Ich knitterte das Papier zusammen und klebte es unregelmäßig an ein paar Stellen im Mundloch fest.

 

Die Übergänge malte ich mit schwarzer Farbe, und da es sich selbstverständlich um eine Silbermine handelt, malte ich noch ein paar silberne Sprengel.

Fertig – passt, wackelt und hat Luft!

Inzwischen hatte Gerhard eine kleine Holzleiste an der Acrylglasscheibe befestigt und große Freude, auch der Staubschutz passte genau.

Wir waren richtig stolz auf unseren Bergmann und seine neue Heimat. Der weiße „Stein“ hinter dem kleinen Bergmann ist ein Bergkristall, den wir vor wirklich vielen Jahren aus dem Münstertal mitgebracht haben. Der vordere Stein ist Flußspat, ebenfalls aus dem Schwarzwald.


Da für die Zündholzschachteln in der Weinkiste nicht genug Platz war, haben wir eine kleine, sehr alte Holzkiste genommen. Sie hat ebenfalls einen Einschub für eine Staubschutzscheibe. Die beiden Borte sind natürlich aus dem Puppenstubenbereich. So sehen die Zündholzschachtel nicht so „angeklebt“ aus. Der große Stein links ist ein Rosenquarz, – mein Lieblingsstein. Gerhard hat ihn einmal in Hinterzarten gekauft und mir geschenkt. Nun hat er einen wirklich schönen Platz bekommen. Die anderen beiden sind Steine aus dem Swan Creek. Sherri und Steve haben sie gesammelt und Gerhard geschenkt.

 

Auch wenn die Bergmänner aus Seiffen immer an Weihnachten erinnern, unser Display ist ein Ganzjahresdisplay. Es steht in unserem Wohnzimmer und wir haben – wie an den Puppenstuben – jeden Tag Freude daran. Trotzdem, Weihnachten ist nicht mehr weit. Die Geschäfte sind voller Schokoweihnachtsmänner und Lebkuchen.

Darum wünsche ich Ihnen schon heute 

  eine friedliche und gesunde Weihnachtszeit. 

Passen Sie gut auf sich auf. 

Doll(e) Grüße
Sigi Ulbrich

Text: Sigi Ulbrich - www.tortula.de
Fotos wenn nicht anders genannt: GMUwebSign.de

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