Wovon ich noch erzählen wollte ...

01.09.2022 - Klein - Fein und sehr Präzise

 

Oft erreichen mich Mails mit Fragen nach meinen Werkzeugen. Ja, es ist schwierig, für so feine Arbeiten passendes Werkzeug zu bekommen. Gern will ich Ihnen hier zeigen, womit ich arbeite. Ach ja, die beiden Edi-Puppen in ukrainischer Tracht sind 8 cm hoch.

Nun, ich hatte Glück. Schon seit frühester Jugend hat mein Mann elektronische Bauteile gebaut. Dafür hatte er sich im Laufe der Jahre einen gut bestückten Werkzeugkasten zugelegt. Später haben wir dann gemeinsam für unsere Eisenbahn gebastelt. Dort kamen diese Werkzeuge wieder in den Einsatz und ich lernte sie und ihre Funktion kennen.

Drillbohrer
Mein bestimmt wichtigstes Werkzeug ist der kleine Drillbohrer. Kürzer als ein Kugelschreiber erreiche ich damit beinahe jede Ecke meiner Stuben. In seinem Innern sind Bohrköpfe in verschiedenen Größen. So kann ich nicht nur feinste Nadellöcher, sondern auch Löcher für Kabel oder ähnlich damit bohren. Man dreht den Bohrer mit den
Fingern und er frisst sich ins Holz. Mein bevorzugter Bohrer hat eine Stärke von 0,8 mm.

Bohrzwerg
Aber manchmal braucht es etwas mehr Kraft. Dafür habe ich meinen kleinen Bohrzwerg. Auch er hat mehrere Bohrköpfe. Aber vor allen Dingen hat er weiteres Zubehör. Ich kann mit ihm schleifen oder auch fräsen. Beides kommt bei meinen Arbeiten an den Stuben häufiger vor.

Allzweck-Bastelsäge
Seit Anfang der 90er-Jahre arbeiten mein Mann und ich mit dieser Säge. Im Juni 2022 haben wir uns eine Neue gekauft. Wir möchten sie in unserem Werkzeugkasten nicht missen. Sie frisst sich durch Holz und Kunststoff gleichermaßen gut.

Deko-Hammer
Mein Hammer ist ein 100-Gramm-Hammer. Für meinen Geschmack könnte er gern etwas kleiner sein. Ich habe neulich einmal kleinere Hämmer gesehen, aber irgendwie glaube ich, dass diesen 30 Gramm Hämmern die Kraft fehlt. Damit ich den Hammer auch in kleineren Stuben einsetzen kann, – nehme ich ihn dann – zum Entsetzen meines Mannes – schon mal quer. 

Durchschläger
Der Durchschläger wird von Schmieden benutzt, um Löcher in glühendes Metall zu schlagen.
Ich nehme ihn, um an schwierigen Stellen Nägel einzuschlagen. Bevor ich ihn hatte, war es eine ewig lange Prozedur, verbunden mit vielen kleinen krummen Nägeln. Es sind hohle „Stifte“, durch die ein Metallstab geführt wird. Ich setze ihn mit seinem unteren Loch auf den Nagel und klopfe dann oben drauf. Der Nagel bleibt genau an der richtigen Stelle und er bleibt gerade.

Mit meinem kleinen Bohrer bohre ich ein kleines Loch vor, stecke den auf die richtige Länge geschnittenen Nagel (das mache ich mit einem normalen Seitenschneider) hinein und schlage ihn mit Hilfe des Durchschlägers ein. Wenn Sie links auf das Foto schauen, sehen Sie den kleinen runden Rand um den Nagel herum. Der Durchschläger ist für Metall gedacht, er hat eine ziemlich starke Durchschlagskraft. Man muss ihn also mit Bedacht einsetzen.

Präzisionslineal
In erster Linie nehme ich das Präzisionslineal, weil es wirklich gleich vorne anfängt zu zählen. D. h. ich kann es an unzugänglichen Stellen ansetzen und vorne die Skala ablesen. Es ist  leicht und schlank. Für mich nebensächlich dabei ist die absolut minimale Toleranz ± 0,3 mm. So genau arbeite ich leider nicht.

Pinzetten
Pinzetten gerade und gebogen sind für die Arbeit mit Puppenstuben unverzichtbar. Eigentlich sollten Sie nicht magnetisch sein. Sonst greifen Sie nach einem Nagel und haben gleich fünf aufgenommen. Trotzdem, hin und wieder ist ein Magnet ganz nützlich.

Klebepunkte - Mini Dots
Natürlich kein Werkzeug, aber für mich unentbehrlich sind die Mini-Klebepunkte. Ich fixiere mehr oder weniger alles in meinen Stuben damit. Meistens, leider nicht immer, lassen sie sich rückstandsfrei wieder ablösen. Bei sehr alten Farben bin ich aber vorsichtig und probiere es erst einmal an verdeckten Stellen aus. Ich nehme immer diese, ich kaufe sie im Internet, aber es gibt sicherlich auch andere.

Die Miniaturen halten damit sehr gut, auch in einer kurzzeitigen Seiten- oder Überkopflage. Dazu kommt es bei mir immer wieder, weil ich Änderungen in der Deko vornehme, wenn schon andere Miniaturen hängen und stehen.

Selbstverständlich benutze ich auch hin und wieder Werkzeug aus der Haushaltsschublade – eben Seitenschneider, Zange, Schraubendreher und Ähnliches. Doch um feine Arbeiten zu machen, braucht es auch feines Werkzeug. 

Ich hoffe, ich konnte Ihnen den einen oder anderen Hinweis für zarte Arbeiten geben. Wenn Sie noch Tipps dazu haben, – mein Mailfach nimmt Ihre Vorschläge gern auf.

Ich wünsche fröhliches Arbeiten.

Passen Sie gut auf sich auf. 

Doll(e) Grüße
Sigi Ulbrich

Text: Sigi Ulbrich - www.tortula.de
Fotos wenn nicht anders genannt: GMUwebSign.de

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