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01.06.2022 - | Mein Haus in (aus) Fischbachau - so ist es geworden |
Es ist schon ein Jahr her, da habe ich Ihnen erzählt, dass ich nunmehr stolze Besitzerin eines 60er-Jahre- Kuhn- Hauses bin. |
Ich wollte mir viel Zeit lassen, das Haus zu gestalten, das Haus mit Leben zu erfüllen. In diesen
Tagen wurde es fertig. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis und möchte Ihnen gern zeigen, was
daraus geworden ist. |
Das sind die Meyers. Beim Kauf des Hauses gehörten sie nicht zum Lieferumfang. Doch als die
Verkäuferin erfuhr, wer die Käuferin war, sagte sie, sie würde mir noch alles andere schicken, was
dabei war, als sie das Haus kaufte. Einfach so. Natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut. Ich
bedanke mich auch heute noch einmal ganz herzlich dafür. Es kam ein ganzes Päckchen mit
Puppen und Miniaturen. Nicht alles wollte ich ins Haus stellen, aber diese kleine Erna Meyer
Familie musste natürlich in das Haus einziehen. |
Tiere, die in meinen Stuben leben, müssen sich an meine Regeln halten. Das bedeutet, alle müssen sich vertragen und keiner darf dem anderen etwas zuleide tun. Die obligatorische Schildkröte ist ein Geschenk von Sherri. Die Hinterbeine sind beweglich, sie könnte also auch auf Schildkrötenart krabbeln.
Der gläserne Vogel stammt aus dem Schwarzwald von der Glas-Manufaktur Hofgut Sternen in der Ravennaschlucht im Höllental.
Der Fisch ist eine Miniatur aus Asien. Bis in die 60er-Jahre hinein hatten viele Familien in Deutschland tatsächlich einen Goldfisch im Glas auf
dem Wohnzimmertisch stehen. Das graue Mäuschen, was da so keck aus dem Käse herausschaut, ist auch aus Asien. Das Eichhörnchen ist ein Schleich-Mini aus den 70er-Jahren. |
Das Haus hat einen großen Balkon und einen kleinen Garten - beides will bepflanzt sein. Die Balkonkästen fehlten beim Kauf. Steve hat mir Neue gebaut. Ich habe sie bepflanzt mit zeitlich passenden Blumen von Stublu. Auch die roten Blumenkästen sind von Steve. Sherri hat sie bemalt. Wir hatten einmal im Internet ähnliche Kästen gesehen, die ihnen als Vorlage dienten. Der bepflanzte Schwan - neueren Datums - ist ebenfalls von Stublu. Der rote Blumenständer mit Pflanze ist von Kuhn, es sind nur wenige dieser Ständer erhalten. In den Ende 80er bis Anfang 90er-Jahren war dieser Ständer im Programm. Die bemalte blaue Porzellanvase ist aus den 50er- Jahren. Der Wachsblumenstrauß ist neueren Datums und nein, er ist nicht von Agatha Christie und Margaret Rutherford kommt auch nicht auf eine Tasse Tee vorbei. Die Holzvase gehörte zum Lieferumfang, ich habe nur ein wenig Farbe aufgetragen. Die Blumen sind aus den 70er-Jahren. Der Keramiktopf ist - samt Blumen - aus den 70er-Jahren. Den dekorativen Pflanzenkübel hat mir Sherri geschenkt. Er ist aus Gips. Sie hat ihn nach meinen Wünschen bemalt. |
Im Sommer 2020, also während die Welt zum Stillstand kam, habe ich Teppiche gewebt. Erst mit einem Körbchen. Ich schnitt mir aus Pappe ein "Schiffchen" und nutze einen großen Haarkamm. Im Laufe der Zeit nahm ich statt des Pappe-Schiffchens eine große Nadel, das ging besser, allerdings musste ich den langen Faden immer hinterher- ziehen. Bei dem Kamm entfernte ich schließlich jede zweite Zinke. Dann ging es wirklich gut. Doch so sehr ich mich bemühte, einen richtig geraden festen Rand habe ich nicht geschafft. |
Später habe ich mir einen kleinen Webrahmen gekauft. Im Internet ist ja alles möglich. Das ging natürlich einfacher und ich hatte Metallstangen für den geraden Rand. Strumpfwolle ist ideal für Teppiche, aber richtig gut werden meine leider immer noch nicht. |
Wenn der Teppich Gemütlichkeit ins Haus bringt, so braucht es Miniaturen, damit eine bewohnte
Atmosphäre entsteht. Hier die Miniaturen aus dem linken Raum - der Guten Stube. |
Hier die Miniaturen aus dem rechten Raum, dem Zimmer der Tochter. |
Fallen diese Stücke noch unter Miniaturen - oder sind sie schon Möbel?
Auf alle Fälle sind sie wunderschöne Besonderheiten. Den Klöppelständer hat Steve für mich
gebaut und Sherri hat die Klöppelrolle genäht. Die kleinen Klöppel kann man in Seiffen kaufen -
zum Glück geht es auch online. |
Die Front des Hauses ist abnehmbar. Wand, Balkon, Fenster, Tür, Scheinfenster und Katze lassen sich abnehmen und zur Seite stellen. Erst dann sieht man die beiden Stuben. |
Wie bei uns daheim ist der Balkon ein weiteres Zimmer, er wird bewohnt und bespielt. Drei
Liegestühle bieten der Familie Gelegenheit für eine lauschige Siesta. In ihrem kleinen „Stall“ wohnt
eine Schildkröte. |
Irgendwer in der Familie ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner. Jedenfalls grünt und blüht es überall - und das, obwohl es doch schon Herbst ist. Unschwer am Kürbis neben der Haustür zu erkennen. Rechts und links auf der Eingangstreppe steht ein Gartenzwerg. Lt. Wikipedia stehen in deutschen Gärten ca. 25 Millionen dieser liebenswerten kleinen Gartenhelfer. Ausgestattet mit Spaten, Spitzhacke, Harke, Schubkarre oder Laterne. Jederzeit bereit tatkräftig bei der Gartenarbeit mitzuhelfen. Zwischen den 70er- und 90er-Jahren war es ruhig geworden um sie. Galten sie doch als Zeichen des Spießbürgertums. Heute sind sie - nicht zuletzt wegen des Booms auf die "Gobbi" - die etwas anderen, die provokanten Gartenzwerge - wieder hochaktuell und gartenfähig. |
Nimmt man nun die Front ab, kommt der freie Blick auf die beiden Stuben. Man sollte sich aber vorher überlegen, wohin die Front gestellt werden kann. Sie steht zwar eigentlich allein ganz gut, aber sicher ist sicher. Ein Sturz wäre fatal. |
Weiter oben habe ich Ihnen die Bewohner, die Möbel und die Miniaturen bereits vorgestellt. Doch erst an Ort und Stelle kommen sie richtig zur Geltung. Der Tisch ist bereits gedeckt. Neben dem Tafelgeschirr habe ich auch Messer und Gabel hingelegt. Die sind neueren Datums. Fridl hat wohl großen Hunger, er sitzt schon erwartungsvoll am Tisch. |
Obwohl ich mich mit der Aufteilung und Einrichtung des Hauses nicht an die Katalog-Abbildungen von Kuhn gehalten habe - blaue Möbel - rote Gardinen und Bettwäsche blieb ich bei der roten Bettwäsche. Die ich allerdings mit einem kleinen Kissen in blauem Vichykaro
ergänzt habe. |
Jede Sammlung von Bauernstuben im Allgemeinen und Kuhn im Besonderen erhält eine Aufwertung durch das Haus. Es ist ein richtiger Eyecatcher. |
Das Haus hat einen exponierten Platz in unserem Wohnzimmer erhalten. Es steht auf dem früheren Fernsehtisch. Wir haben kein TV-Gerät mehr im Wohnzimmer stehen. Bei uns ist alles - nicht zuletzt wegen der vielen Bauernstuben - etwas eng. Zu seinem Schutz haben wir einen kleinen Acryltisch darüber gestellt. Das gibt ihm Sicherheit und ist sehr praktisch. Text: Sigi
Ulbrich -
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