Straßburg-Stube
- eine Bauernstube mit Geschichte -

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Versetzen wir uns zurück in das Jahr 1942. In einem Vorort von Straßburg lebt eine 4-köpfige deutsche Familie. Vater, Mutter, ein Sohn sowie die 5 jährige Tochter. 

Es ist keine einfache Zeit - auch nicht für die Kinder. Der Krieg tobte um sie herum, die Elsässer waren nicht begeistert von den neuen (Besatzer-) Nachbarn.

Ein großes Unternehmen der Rüstungsindustrie war in unmittelbarer Nähe und damit der Wohnsitz nicht ganz so ruhig und sicher, wie die idyllische kleine Straße es vermuten ließ. Spielkameraden für die Kinder gab es nicht.

Da bekam die Mutter ein Bastelbuch von 1936 aus dem Beyer Verlag aus der Heimat geschickt. „Spielsachen zum Selbermachen aus Holz gebastelt und gesägt“.

Es enthielt Abplättmuster, die direkt auf das Holz aufgebügelt wurden. Darin war auch eine Puppenstube abgebildet. Diese Bauernstube wollte sie gern für die Tochter haben ... hier bitte weiter lesen.

Weihnachten 2010 kam die Stube zu mir. 

Wir, also mein Mann und ich saßen gemütlich unter dem Tannenbaum und öffneten die Pakete, die der Postbote in Vertretung des Weihnachtsmannes die letzten Tagen gebracht hatte. Ein Paket enthielt eine ganz besondere Überraschung.

Meine Schwägerin hatte mir die Bauernstube zu Weihnachten geschenkt. Das heißt per Post kamen erst einmal „nur“ die Möbel. 

Das große Gehäuse hatte sie nicht auf die Post geben wollen und wir würden doch sowieso im März kommen. 

Klar, dass ich die Möbel nicht so lange ohne Gehäuse lassen wollte. 

Also baute ich mir noch an den Weihnachtstagen ein Gehäuse aus Tonkarton. 

Mir wurde erzählt, dass die Stube eine Art Bordüre hätte und ich, immer die wunderschönen Kuhn-Stuben vor Augen, ging natürlich von einer floralen Zierde aus. 

Ich fand mein „Gehäuse“ sehr gelungen und vor allem mit dem Fenster und dem Ausblick auf die Alpen war ich sehr zufrieden ...

... da ließ es sich doch richtig gut wohnen:

Als ich dann das Gehäuse bekam, war es zwar ganz anders als erwartet - doch ich fand es soooo schön und ich habe sofort umgeräumt:

Wer nun glaubt, dass mein Tonkarton-Gehäuse lange allein blieb, der ist kein Sammler. 

Schon bald ist dort eine ganz seltene Kuhn-Stube eingezogen. 

Ich will Ihnen diese besondere Stube wenigstens einmal zeigen. 

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