Puppen zum Verlieben
Sonderausstellung im Kreismuseum Prinzeßhof in Itzehoe
Sammlung Sigi Ulbrich

Die Vernissage

Am 27.11. war es dann soweit. Die Ausstellung Puppen zum Verlieben wurde eröffnet. 

Natürlich hatte ich nicht die ganze Zwischenzeit im Bett verbracht, sondern war auch immer wieder nach Itzehoe gefahren. Doch es gab nicht viel für mich zu korrigieren. Die Vorbereitungen zur Ausstellung entwickelten sich genau so, wie ich es mir erträumt hatte. 

Zur Eröffnung wollte ich eine Rede halten. Doch irgendwann musste ich einsehen: halten ist nicht, ich musste sie ablesen. Sie war so ausgearbeitet, dass ein Satz auf dem nächsten aufbaute, es durfte also nichts vergessen werden. 

Die Feier war im kleinen Rahmen angesetzt und das war mir gerade recht. Erst die Reden, dann ein gemütlicher (Vor-) Adventskaffee und schließlich meine Führung durch die Ausstellung.

Es war alles schrecklich aufregend für mich. Doch ich schaffte es, meine Rede wenigstens ordentlich abzulesen und ich denke, sie war gerade richtig in der Länge und auch vom Inhalt. Jedenfalls kam sie gut an. Keiner der Gäste war eingeschlafen oder sah sonderlich gelangweilt aus. Sie schienen sogar ein wenig amüsiert. Aber man muss auch berücksichtigen, dass es sich von Haus aus um ein wohlwollendes Publikum gehandelt hat.

Im Anschluss daran überraschte mich die Chefin mit einem ganz besonderen Kuchen zur Eröffnung. Eine Foto-Torte. Ich entdeckte Beate (Cellba), David (Bruno Schmidt) und Heike (unbekannter Hersteller). Natürlich habe ich mich darüber sehr gefreut. 

Nur das Zerschneiden fiel mir doch recht schwer. Stellen Sie sich einmal vor, Sie sollten Ihre Puppen zerschneiden. Es wurde viel gelacht dabei, weil sich die Größe der Kuchenstücke nach dem Bild richtete. Ich konnte doch nicht quer durch die Gesichter schneiden. Mein Mann verspeiste mit großem Behagen den kleinen David auf seinem Schlitten.

Doch schließlich hatten wir alle genug geschlemmt und gingen in den 1. Stock, wo ich zum ersten Mal eine Führung durch die Ausstellung machen wollte. Ich war zwar aufgeregt, doch hatte ich mir eine Mappe vorbereitet, die mir allein schon durch ihr „dabei haben“ die nötige Sicherheit gab. Na und ehrlich, über unsere Kinder können wir doch immer etwas erzählen. 

Fängt man erst einmal an, so sprudeln die Worte nachher von allein. Von den meisten Puppen kenne ich ja den Zeitpunkt und die Umstände, unter denen ich sie bekommen habe. Ich erzählte also von den Puppen meiner Kindheit, von Margrit aus Freiburg und wie ich mit ihr gestürzt bin und auf der aufgeweichten Bundesstraße lag, von der Krankenkasse Brille von Heike, von Peter und wie ich ihn über den Flohmarkt getragen habe und eine Dame die Polizei rufen wollte, weil ich mein Baby gar so dick angezogen in der großen Hitze über den Markt trug. Staunen bei den Besuchern verspürte ich, als ich zu den Puppen mit Beruf kam, Eierliesel, Flaschenpuppe oder auch der Eierwärmer - dabei fällt mir ein, es gab auch die Tropfenfänger-Puppen bis in die 50er Jahre. Leider habe ich keine mit in die Ausstellung gegeben. Schade, wie gut hätten sie sich gemacht.

Also, zu erzählen gab es genug. Die anwesende Presse machte sich eifrig Notizen und am folgenden Montag stand schon ein schöner Artikel über die Ausstellung und die Vernissage  in der Regionalpresse. Ein toller Anfang!

Als sich die Gäste verabschiedet hatten, besprachen wir noch letzte Details für die Beschriftung. Da hatte sich die Chefin wieder etwas ganz besonders schönes ausgedacht. Von jeder Vitrine gibt es ein großes Foto. Die abgebildeten Exponate sind dort mit einer Nummer versehen und im Anhang sind die Erklärungen dazu.

Eine Lösung die gern angenommen wird. Bei einem Ausstellungsbesuch vor ein Paar Tagen beobachtete ich eine Familie. Sie blieben vor jeder Vitrine stehen und der Vater las dann laut vor, was die Kinder über diese oder jene Puppe wissen wollten. 

Es hat mich sehr berührt, mit welchem Eifer sich dort kleine Mädchen ca. 5 - 6 Jahre, bei ihrem Vater nach den verschiedenen Puppen erkundigten.

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