Klein, kleiner, mini
[ Die Bewohner von Ministuben ]

Ein Fotobericht in 2 Teilen von Sigi Ulbrich - Teil II / Seite 1-4

   

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Klein, Kleiner, Mini
Die Bewohner von Ministuben - Teil II

Reisler Fabrikat

Kai Reisler
war ein dänischer Fabrikant von gegossenen Kunststoff Figuren. Er hat den Betrieb 1949 in Kopenhagen gegründet. Nach seinem Tod 1955 wurde die Firma von seinem Sohn John übernommen und weitergeführt.

Über 600 verschiedene Figuren im Maßstab 1:32 wurden produziert. In den frühen Jahren gab man sie nach dem Guss in die umliegenden Haushalte zum Bemalen - Haus- frauen, aber auch größere Kinder haben diese Tätigkeit zuverlässig und preisgünstig erledigt. Irgendwann fand sich aber niemand mehr dafür - oder, die Preise in China waren attraktiver, jedenfalls wurde diese Arbeit nach Asien vergeben.

1990 musste die Kunststoffmasse auf Betreiben der Gesundheitsbehörden geändert werden, und, wie das manchmal so ist, die Sammler sind heute noch der Meinung, die alte Masse war besser. Wir kennen so etwas auch aus Deutschland.

Die Firma stellte Soldaten, Schotten, Kamelreiter, Reiter, Indianer, Gardisten, Verkehrspolizei, Cowboys, Pfadfinder, Marinesoldaten, Zoo-Tiere, Feuerwehrleute, Raumforscher, Mexikaner, Kamelreiter, Bauernhoftiere und noch andere her. Und natürlich Nisser - Sie wissen schon, die kleinen dänischen Weihnachtskobolde. 

Eigentlich alle Erdenbewohner.

In Waschmittelpackungen waren sie (unbemalt) als Zugabe eingelegt - eben so etwas wie unsere Margarine- figuren.

Die Firma ging immer mit dem Zeitgeschmack. Als die Soldaten verpönt waren, kamen die Weltraumforscher.

Ich selbst kenne die Firma aus der Spielzeugkiste meines Bruders und in den späteren Jahren traf ich sie bei unserer Modelleisenbahn wieder.

Links: Katalogtitelblatt von 1955
  

Und neben all diesen großartigen und teils geschichtsträchtigen Figuren haben sie auch unsere klitzekleinen Babys für die Puppenstuben gegossen. Jedenfalls sind sie im Katalog von 1955 abgebildet. Unerklärlich ist es für mich aber, dass es sie auch in rot, grün und blau gibt. Wer wollte denn ein blaues Baby?

2008 wurde die Produktion eingestellt und die Firma geschlossen.

Die Informationen über Reisler erhielt ich von meiner Freundin Lise Clasen
- Ebenso die Katalogseiten. Lise ist eine in Dänemark sehr bekannte Sammlerin und Puppenexpertin. Ich habe sie bereits hin und wieder im Zusammenhang mit Papier- puppen vorgestellt. Sie gibt zusammen mit Lene Byfoged den dänischen Puppenblog heraus. Es gibt von Google eine Übersetzung ins Deutsche. Nicht immer gelungen, aber verständlich.

Jetzt sind also die Wiegen, Bettchen und Puppenwagen mit Babys gefüllt, aber was machen, wenn die Stube noch kleiner ist und dort auch Familien einziehen sollen. Dafür habe ich natürlich auch etwas gefunden. 

In einem Verkaufsregal (Gesamthöhe ca. 25 cm) von Bodo Hennig habe ich eine sehr kleine Puppenstube einge- richtet:

Eine Küche und ein Herrenzimmer

Im Herrenzimmer
sitzt am Tisch eine männliche Puppe. Ja, so etwas gibt es tatsächlich. 

Man findet sie manchmal in den Groschenkörben auf den Flohmärkten.

Die kleinen Puppen, Sie sehen sie unten auf den großen Bildern - sitzend und stehend - würde ich gern Reisler zuordnen. Doch eigentlich habe ich nichts, um diese These zu untermauern.

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